AGIP
Problemstellung
Die weit verbreitete intensive Nutzung von PC und mittels PC des Internets hat Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung und das soziale Verhalten von Kindern und Jugendlichen. Häufig pflegen Kinder und Jugendliche keinen kompetenten und distanzierten Umgang mit diesen Medien im Sinne einer Medienkompetenz, da sie diesen nicht erlernt haben bzw. ihnen wenig Hilfe durch Eltern oder Lehrer zur Seite steht. Dies äußert sich dann u. a. in einer Überreizung und damit verminderter Konzentrationsfähigkeit, Leseschwächen oder sogar einem Suchtverhalten bei der Nutzung von PC oder Internet.
Für Lehrer stellt sich damit im Rahmen ihres Erziehungsauftrages die Frage, inwieweit sie selbst auf diesen Problemkreis bei ihren Schülern eingehen bzw. eingehen können. Von ihnen werden Kompetenzen verlangt, Probleme von Kindern und Jugendlichen im Umgang mit PC und Internet zu erkennen, diese anzusprechen und diesen in pädagogisch adäquater Form zu begegnen.
Lehrer sollten befähigt sein, ihren Schülern wertorientierte Kompetenzen für den Umgang mit den Medien PC und Internet zu vermitteln. Der Erwerb und die Entwicklung solcher Befähigungen ist jedoch nur in Abstimmung mit den persönlichen und schulischen Bedingungen sinnvoll und muss daher Lehrer und Schulen direkt einbeziehen.
Zielsetzung
Mit diesem Projekt sollen unter aktiver Beteiligung von Lehrern deren Bedarfe an Fortbildung für eine wertorientierte Kompetenzvermittlung ermittelt und zu einem Fortbildungskonzept zusammengestellt werden. Dieses soll sowohl ein Programm für Präsenzveranstaltungen als auch ein web-basiertes Lernangebot enthalten (blended learning), wobei letzteres vornehmlich der eigenständigen, selbst gesteuerten Fortbildung der Lehrer dienen wird. Das Ziel des Projekts lässt sich also mit folgender Frage zusammenfassen: Was sollten Lehrer über die PC- und Internet-Nutzung ihrer Schüler wissen?
Projektbeschreibung
Schüler im Informationszeitalter leben und verhalten sich anders als die Schüler vor ihnen. Viele Erfahrungen stammen aus zweiter Hand oder sind virtuell. Die weitverbreitete und oft unkritische, unkontrollierte Nutzung von PCs und Internet hat Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung und das Sozialverhalten von Kindern und Jugendlichen.
Persönliche Kontakte oder Freundschaften erfolgen häufig mittels elektronischer Medien im kurzgefassten Mitteilungsstil und reduzierten Informationsaustausch. Die Informationsdichte nimmt ständig zu, die Bedeutung an Informationen wird kurzlebiger. Es besteht die Gefahr, dass Werthaltungen durch den unpersönlichen Umgang via Technik an Bedeutung verlieren, da Kommunikationsbeziehungen und Interaktionsverhältnisse zeitversetzt und ohne persönlichen Kontakt entmenschlicht werden.
Lehrer und Eltern stehen oft ratlos vor der Frage, wie Kinder auf die Zukunft hin erzogen und ausgebildet werden müssten und wie sie immer häufiger auftretenden Veränderungen bei Schülern wie verminderte Konzentrationsfähigkeit, Interesselosigkeit, Leseschwäche, verminderte Fähigkeiten im sozialen Bereich und immer häufiger sogar Suchtverhalten bei der Nutzung von PC und Internet begegnen sollen. Die mangelnde Fähigkeit, aus der Fülle der Informationen auszuwählen, bereitet immer mehr Schülern und Schulabgängern Probleme. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse der PISA-Studie kann hier ein unmittelbarer Handlungsbedarf abgeleitet werden.
Das vorliegende Projekt setzt bei Lehrern an, wobei die Erfahrungen von Pädagogen aus Niederbayern und Oberösterreich verbunden und zur langfristigen Kompetenzentwicklung im Rahmen des Projektes eine gemeinsame Arbeitsgruppe sowie eine regionale Internetplattform etabliert werden sollen. Wesentliche Ziele sind die Entwicklung eines Problembewusstseins bei den verantwortlichen Lehrern sowie die Bereitstellung von Hilfsmitteln für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Problemen. Damit soll vor allem eine regionale Kompetenz entwickelt werden, welche im Sinne eines Netzwerks den übrigen Lehrern zugute kommen soll.
Die Umsetzung ist in folgenden Teilschritten geplant:
Initialworkshops zur Sensibilisierung, Einrichtung der Arbeitsgruppe und Vorbereitung der Befragung in den zwei Regionen mit Pflichtschullehrern aus Niederbayern und OÖ
Ermittlung des Ist-Zustands und des Weiterbildungsbedarfs durch eine repräsentative Befragung unter Lehrern in Niederbayern und OÖ
Auswertung der Daten und Vergleich der beiden beteiligten Regionen
Präsentation der Ergebnisse in einem Follow-up-Workshop mit Lehrern aus Niederbayern und OÖ sowie gemeinsame Erarbeitung einer Maßnahmenliste
Aufbau und Betrieb eines Internetportals durch beide Regionen
Hier geht es zur Projekt-Website.