Positionierung der Gruppe
Wissensmanagement kann signifikante Beiträge zum Erfolg von Organisationen leisten (vgl. [Sa05] und [Bu97]). Allerdings wird dieses Konzept noch nicht in breitem Maße eingesetzt bzw. ist die bewusste Umsetzung von Wissensmanagement in Organisationen immer mit einer Vielzahl an Barrieren konfrontiert. Es werden also Potentiale – in Hinsicht auf die Schaffung und Erhaltung von Wettbewerbsvorteilen als auch in Hinsicht auf die Partizipation von Personen an der organisatorischen Gestaltung – nicht ausgeschöpft. Die hier gegründete Forschungsgruppe zum Wissensmanagement (kurz SIG WM) möchte durch Forschung an Wissensmanagement-Methoden und ihrer praxisgerechten Gestaltung einen Beitrag zur stärkeren Verbreitung des Wissensmanagements und damit zur Ausschöpfung seiner Potentiale leisten (vgl. [Wi07]).
Wissensmanagement kann sich auf verschiedene Gegenstände beziehen – einzelne Personen (Wissensarbeiter; siehe das individuelle Wissensmanagement bei Reinmann-Rothmeier und Mandl (vgl. ReMa00]), Organisationen (was der eigentliche und erste Forschungsgegenstand war), Regionen oder Städte (vgl. [Er04]) bzw. auch die gesamte Gesellschaft (vgl. [LaLa02] und [Dr93]). Die SIG WM beschäftigt sich mit organisatorischem Wissensmanagement. Der Forschungsgegenstand kann wie in Abbildung 1 dargestellt werden. Eine andere Darstellung soll dieser noch an die Seite gestellt werden, um die auf den folgenden Internetseiten beschriebenen Aktivitäten in die Forschungsfelder des gesamten Gebiets des Wissensmanagements einordnen zu können.
Abbildung 1: Forschungsgegenstand der SIG WM
Die in Abbildung 2 gezeigten Nummern repräsentieren folgende Forschungsfelder:
(1) Welche „Funktionseinheiten“ gehören zum Wissensmanagement? Wie sollte es strukturiert sein (strukturelle bzw. organisatorische Einheiten oder aufgaben- bzw. tätigkeitsbezogen auf System/IT, Objekte, Content)?
(2) Welche Faktoren (sowohl Barrieren als auch Erfolgsfaktoren) beeinflussen die Leistung oder Leistungsfähigkeit der Wissensmanagementfunktion?
(3) Welche „Leistungen“ der Wissensmanagementfunktion führen zu einer nachvollziehbaren bzw. messbaren Wirkung?
(4) Voraussetzung in Erfolgsfaktoren für die Implementierung der Wissensmanagementfunktion
(5) Phänomene: z.B. Erfolg von Wissensmanagement, Wissensmanagementsystemen, Wissensverbreitung, Probleme wie Informationsdefizite. Was lässt sich davon beobachten bzw. messen?
Abbildung 2: Forschungsfelder im Wissensmanagement
Innerhalb des skizzierten Forschungsgebietes sind in der SIG WM verschiedene Projekte bzw. Dissertationen angesiedelt, die sich einzelnen Teilthemen widmen. Sie werden unter der Kategorie Dissertationsprojekte vorgestellt.
Referenzen:
[Bu97] Bullinger, H.-J., et al. (1997). Wissensmanagement heute. Daten, Fakten, Trends. Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), Stuttgart.
[Dr93] Drucker, P. (1993). Post-capitalist Society. Butterworth-Heinemann, Oxford.
[Er04] Ergazakis, K., et al. (2004). 'Towards knowledge cities: conceptual analysis and success stories'. Journal of Knowledge Management 8(5):5-15.
[LaLa02] Laszlo, K. & Laszlo, A. (2002). 'Evolving knowledge for development: the role of knowledge management in a changing world'. Journal of Knowledge Management 6(4):400-412.
[ReMa00] Reinmann-Rothmeier, G. & Mandl, H. (2000). Individuelles Wissensmanagement. Strategien für den persönlichen Umgang mit Information und Wissen am Arbeitsplatz. Verlag Hans Gruber, Bern.
[Sa05] Salojärvi, S., et al. (2005). ‘Knowledge management and growth in Finnish SMEs’. Journal of Knowledge Management 9(2):103-122.
[Wi07] Wildner, S., et al. (2007). 'Holistic Approaches and Standardisation as Measures for Broader Adoption of KM in Practice'. In: Martin, B. & Remenyi, D. (Hrsg.), Proceedings of the 8th European Conference on Knowledge Management, Consorci Escola Industrial de Barcelona, Spain, 6-7 September 2007, Band 2, S. 1107-1113, Reading. Academic Conferences.